Konrad Strobl 12.04.1965 - 08.04.2016

…heute geht´s um wos, das ich nie wollte, nämlich um mi. Es tut mir echt leid, daß ich mit knapp 51 Jahr´ nicht mehr zu Euch gehören darf.
Mit a paar Sachen war ich noch nicht fertig!
Seid´s net traurig – i hob´s hinter mir.

Tät´s deas Sprichwort: „Schau ma moi – dann segn ma schon“ net geb´n – i hätt´s erfunden!
Drum schau ma amoi:
Geboren bin i am 12. April 1965, aufg´wachsen und g´lebt immer in Turnau. Sehr früh entdeckte ich meine Begeisterung fürs Kicken und beim Prügger, dem Nachbarbauern, hat mi als Bua des Rossfieber packt und bis zu meinem Tod nicht mehr auslassen.

Schifoan, Kicken, Gaudi haben. Jugendherz – was willst Du mehr. Gesellschaft war mir wichtig; die fand ich besonders bei den Burschen vom „AVT“; anfangs belächelt hält diese Freundschaft bis heute. Ich möchte keinen Tag mit Euch missen. „Danke“.
„Live-Acts“ im Praterstadion, Tratscherl mit´n Ostbahn-Kurti, Singvögel-Rückwärts & Co., Burnheidl um 4 in der Fruah, das alles in meiner heißgeliebten Konzerthosn, aus der i leider aussigwochs´n bin. Ich dank irgendwem dafür, daß ich das alles erleben durfte.
War ich doch der lebende Beweis, daß man ohne Führerschein seine Ziele genauso erreicht, wie mit.

Mein Wissen, wer, was, wann, wo gesungen hat, erstaunt mich selbst. Überhaupt möchte ich mich als einen echten „Rock´n Roller“ bezeichnen.
Ich war Pferdebesitzer, Hundebesitzer, welcher den klingenden Namen „Pernod“ trug, aber zu einem Spitznamen hatte ich stets eine lächelnde Gesinnung, man nannte mich „Rittmeister“ – Des is scho wos!

Es hat mir taugt, wenn mi wieder wer als Beistand braucht hat oder zum Helfen am Bau, es war mir aber auch egal, wenn mich niemand braucht hat. Das Tempo in meinem Leben, hab ich selbst bestimmt, und bin damit gut g´foarn.
Was die wenigsten wissen, i hab gern und viel g´lesen, darum kenn i mi a bissl aus in der Literatur.
Für die große Liebe hat´s net g´reicht, aber gern g´habt hob´n mi viele.
Gastronomisch war ich vor wie auch hinter der Budel aktiv. Immer Spaß g´habt!!

Mein so genanntes „Schlosserauge“ hat so manchen Hufschmied beim Beschlag zu Verzweiflung trieben; entweder genau oder gar net – aber recht g´habt hob i. Es sind hunderte Pferdehufe durch meine Händ´ gangen und nix is passiert. Leider hat mich zuletzt die Kraft verlassen.
Tuat´s so, wie wenn i no do wär, nennt´s mein Namen, schmunzelt´s dabei, so bleib i unter Euch. Ans gib i Euch no mit wegen dem gierigen, hektischen Treiben dieser Zeit: Es ist ganz einfach, nicht immer der Beste zu sein.
Servus!! …und, Ihr wird´s mir fehln!

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Original-Manuskript vom Payer Pert als PDF

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Kommentar vom Webmaster: So, oder so ähnlich hätten wohl die Worte geklungen, wenn Kon die Gelegenheit gehabt hätte, Bilanz zu ziehen und sich von uns zu verabschieden. In diesen Worten erkennt man aber auch eine echte Männerfreundschaft, so etwas kann man nur schreiben, wenn man jemanden gut gekannt hat. Es muss nicht leicht gewesen sein, für den Pert, das zu schreiben. Dafür, und für die Rede bei der Verabschiedung sowie für die Erlaubnis, diese persönlichen Worte hier verwenden zu dürfen, vielen Dank!

Es gab auch Bedenken, ob wir den Text auf unserer Homepage veröffentlichen sollen oder nicht. Ich habe überlegt, was Kon wohl gesagt hätte: Di oan sog´n so, die anderen so.

Ich habe mich dafür entschieden.